
Ernährung & Landwirtschaft
7. Okt. 2025
7. Okt. 2025
Conie Riedle
Der Klima-Newsletter für Oberhaching
Zamdacht - Klima & Landwirtschaft
Inhalt:
Einleitung Thema Klima & Landwirtschaft
Kontext
Systemische Lösungen
Ein Oberhachinger erzählt: Landwirt Matthias Ertl vom Schafflerhof
Was du tun kannst
Sad Fact vs. Fun Fact
Weitere Tipps und Links
Hallo liebe KLIMAwerkstatt-Interessierte!
Ich bin Conie, Journalistin, 39 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Deisenhofen. Seit Anfang des Jahres bin ich bei der KLIMAwerkstatt dabei und helfe, wenn es um Texte und Fotos geht. Nun habe ich die Ehre, den ersten Zamdacht-Newsletter aufzusetzen. Natürlich mit Unterstützung des gesamten Newsletter-Teams: Verena, Daniel und Anke.
Zamdacht: Klima & unser Leben?
Unser Ziel: Wir möchten Themen aus verschiedenen Lebensbereichen mit dem Klima zusammendenken und euch kurz und knackig über die wichtigsten Zusammenhänge informieren. Dabei soll es aber nicht bleiben. Unser Blick richtet sich besonders auf Lösungen: Wir wollen euch gerne zeigen, wie ihr hier im Lokalen ins Handeln kommen könnt. Das muss nicht gleich ein ehrenamtliches Engagement sein, es gibt viele Stellschrauben, die gemeinsam ein großes Ganzes ergeben. Und das Schöne: Es passiert schon unheimlich viel direkt vor der Haustüre. Lasst es uns also gemeinsam angehen.
🥕 Premiere Zamdacht-Newsletter: Klima & Landwirtschaft
Diesen Sommer hat die Hofführung von unserem Oberhachinger Landwirt Matthias Ertl auf seinem Schafflerhof stattgefunden. Er befindet sich im ersten Jahr der Bio-Zertifizierung und bietet Eier, Suppenhühner, saisonal auch Gemüse in seinem Hofladen an. Wir haben diese sehr erfolgreiche Veranstaltung der KLIMAwerkstatt zum Anlass genommen, den ersten Zamdacht-Newsletter zum Thema Landwirtschaft zu machen. Ein Thema, das leider häufig polarisiert: Ist Bio die Lösung? Kann man Tierhaltung überhaupt verantworten? Können Landwirtschaft und Naturschutz auch zusammen funktionieren? Viele heiß diskutierte Fragen.
Wenn es um eine nachhaltige Ernährung geht, wird’s schnell kompliziert und leider oft auch sehr emotional. Klar ist: Wir kommen nicht weiter, wenn wir uns darüber streiten, ob Fleisch zu essen vertretbar ist oder Veganer wirklich die Welt retten. Genauso ist es falsch, generell jede Landwirtschaft zu verteufeln, die nicht öko-zertifiziert ist. Das wollen wir hier auf keinen Fall. Wir möchten euch lieber dabei unterstützen, einen Weg für euch zu finden, mit dem ihr euch gut fühlt. Wenn das schon geschehen ist, umso besser. Wir freuen uns auch immer auf Anregungen und Tipps von euch. Schreibt uns jederzeit.
🌍 Kontext: Wie hängen Klima und Landwirtschaft zusammen?
Unsere Ernährung im Ganzen (mit Transport, Handel, etc.) verursacht rund 30 Prozent aller Treibhausgasemissionen weltweit. Hierzulande sind es rund 15 Prozent. Die deutsche Landwirtschaft hat etwa einen Anteil von 8,2 Prozent an den nationalen Treibhausgasemissionen.
Was sind besonders schädliche landwirtschaftliche Faktoren?
Industrielle Massentierhaltung
direkte Emissionen durch Tierhaltung (besonders Methan und Lachgas)
Futtermittelherstellung (Flächenverbrauch, Abholzung)
hoher Energieverbrauch (Stallhaltung/ Futterproduktion/ Transporte)
Industrieller Ackerbau mit großflächigen Monokulturen
Vernichtung von Ökosystemen (z. B. Wälder und Moore)
Freisetzung klimaschädlicher Gase und schlechtere Wasserhaltefunktion durch Bodenverdichtung (z. B. wegen Großmaschineneinsatz)
hoher Energieverbrauch (z. B. Maschineneinsatz, Lagerung, Transport)
Einsatz synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel
Lachgas-Freisetzung (N₂O) durch die synthetische Stickstoff-Düngung (265-mal so klimawirksam wie CO2 )
Bodenzerstörung (Humus und Ökosysteme) durch Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln (Herbizide, Fungizide und Pestizide)
Verlust biologischer Vielfalt besonders auch durch Stickstoffeintrag wegen synthetischer Stickstoffdüngung (Artensterben)
hoher Energieverbrauch der Dünger- und Pflanzenschutzindustrie
✅ Systemische Lösungsansätze: Was muss sich weltweit ändern?
Mehr Bio - weniger Chemie
Wir brauchen definitiv mehr Bio-Landwirtschaft. Die Auswirkungen von chemischem Pflanzenschutz und der synthetischen Düngung haben wir ja oben schon beschrieben. Die meisten Studien zeigen, dass die Bio-Landwirtschaft pro Hektar einen deutlich besseren Fußabdruck hat als die klassische konventionelle Landwirtschaft. Für den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt ist der Bio-Anbau auch sehr wichtig. ABER: Es gibt aber auch Zwischenstufen: z. B. der integrierte Pflanzenbau, der möglichst vorsichtig mit dem Einsatz von Pflanzenschutz umgeht und auf Fruchtfolgen achtet. Außerdem: Es gibt auch kleine Betriebe, die kaum oder gar nicht spritzen oder synthetisch düngen, für die aber die Bio-Zertifizierung zu kostspielig ist.
Mehr kleine Höfe - weniger Monopol
Die industrielle Landwirtschaft, besonders die Massentierhaltung, hat einen riesigen Einfluss auf das Klima und die biologische Vielfalt. Sie richtet enorme Schäden in der Natur an, verbraucht Unmengen an Energie und stößt extrem viele klimaschädliche Gase aus. Es braucht unbedingt mehr finanzielle Förderung und Wertschätzung für kleinere landwirtschaftliche Betriebe, besonders auch auf EU-Ebene. Hier spielt auch der Weltmarkt eine große Rolle. Nicht nur sind weite Lieferwege klimaschädlich, die Konkurrenz um den günstigsten Preis im Welthandel übt einen riesigen Druck auf die Kleinbauern auf der ganzen Welt aus. Regionale Vermarktung, genossenschaftliche Konzepte und Direktvermarktung sind hier alternative Lösungswege.
Mehr nachhaltige Technologie - weniger Machtstrukturen
Die Agrarindustrie pumpt Milliarden in Gentech-Saatgut und Chemie – weil sich damit Patente und Gewinne absichern lassen. Wirklich spannende Alternativen wie zum Beispiel Pilze und Bakterien im Pflanzenschutz hinken in der Forschung dagegen total hinterher. Ihr Anteil am Markt? Unter 5 % – obwohl sie enormes Potenzial für eine naturnahe Bewirtschaftung hätten. Da ist noch der Bereich KI und Agrarrobotik: Die Technologie könnte gerade kleinen Höfen richtig helfen – beim Jäten, Düngen oder Pflanzen-Check. Der Markt wächst zwar, aber entwickelt werden in erster Linie Lösungen für Großbetriebe. Solange Konzerne die Spielregeln für Förderungen festlegen, bleiben die wirklich nachhaltigen Lösungen auf der Strecke.
Mehr Gemeinwohl - weniger Profitgier
Oft argumentiert die Agrarindustrie: Wenn wir so viele Menschen auf der Welt ernähren wollen, geht es nicht ohne Großmaschineneinsatz, synthetischen Dünger und Pflanzenschutzmittel. Das ist ein Narrativ, das genutzt wird, um Macht zu erhalten und Profite einzufahren. Die Wahrheit ist: Wenn wir Ernährungssicherheit haben wollen, dann müssen wir die Biodiversität, also die Vielfalt an Arten, Genen und Ökosystemen, bewahren. Wir sind abhängig von funktionierenden Ökosystemen. Ohne sie kein Trinkwasser, keine Bestäubung von Obst und Gemüse, keine saubere Luft, kein lebendiger Ackerboden (bis zu 1 Billiarde! Mikroorganismen pro qm). Um im Einklang mit der Natur Landwirtschaft zu betreiben, braucht es kleine und vielseitige Betriebe mit geschlossenen Nährstoffkreisläufen, es braucht aber auch noch viel mehr Rückzugsorte für die Natur, die gar nicht oder nur sehr sanft bewirtschaftet werden. Naturschutz und Landwirtschaft müssen sich die Hand reichen. Und wir Konsumenten können auch einen großen Beitrag leisten, indem wir diese Betriebe unterstützen. Die gute Nachricht: Wirtschaftlichkeit und eine nachhaltige Landwirtschaft gehen langfristig Hand in Hand.
🎤 Ein Oberhachinger erzählt: Landwirt Matthias Ertl vom Schafflerhof
Mein persönlicher Weg zur Bio-Landwirtschaft

“Der Grund, warum ich mich für die biologische Landwirtschaft entschieden habe, ist sehr persönlich. Ich habe meinen Großvater zuletzt nur im Rollstuhl erlebt. Er litt an Parkinson. Wir bringen seine Krankheit mit dem häufigen Kontakt mit Spritzmitteln während seiner landwirtschaftlichen Arbeit in Verbindung. Diese Erfahrung hat mich tief geprägt und mich darin bestärkt, einen anderen Weg als die vorherigen Generationen zu gehen. Ich bin davon überzeugt, dass die biologische Landwirtschaft Leben schützt – nicht nur das des Bodens, des Wassers und der Tiere, sondern auch unser eigenes. Es geht für mich als Landwirt darum, gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel zu erzeugen, indem ich mit der Natur und ihren Kreisläufen zusammenarbeite, statt gegen sie. Schließlich sind wir Menschen selbst Teil der Natur. ”
📣 Was du tun kannst
Möglichst regional, direkt und ökologisch einkaufen
Die größte Stellschraube, die wir als Privatmenschen haben, ist unser Konsum. Aber so einfach ist es leider nicht. Klar: Die biologische Landwirtschaft ist meist weniger schädlich. Wir haben oben ja schon die Auswirkungen von synthetischem Pflanzenschutz und mineralischer Stickstoff-Düngung für Klima und Umwelt beschrieben. Beides ist im zertifizierten Bioanbau verboten. Aber: Wichtige Faktoren sind auch die Betriebsgröße und die Regionalität. So ist es z. B. sinnvoller, konventionell vom kleinen Bauern nebenan als Bio aus einem industriellen Großbetrieb zu kaufen.
„Bio ist nicht gleich Bio.“ Wer kennt den Spruch nicht. Das Vertrauen in Bio wurde leider auch schon beschädigt. Verschiedene Bio-Labels (z. B. EU-Bio, Bioland, Naturland, demeter) haben verschiedene Auflagen an die Produzenten, es lohnt sich ein Blick auf die Unterschiede, z. B. mit diesem kurzen Erklärvideo vom SWR.
Wo ihr hier in der Umgebung hochwertige und nachhaltig produzierte Lebensmittel beziehen könnt, verraten wir euch natürlich gern. Hier eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Bauernmarkt Oberhaching: Jeden Freitag zwischen 13 und 18 Uhr könnt ihr vor dem Klarerhof Lebensmittel aus der Region (bio und konventionell) kaufen. Gemüse, Obst, Käse, Backwaren, Fisch und Fleisch, es gibt dort fast alles, was man braucht, das meiste wirklich auch aus der Region.
Schafflerhof: Ökologische Eier aus dem Ort kriegt ihr im 24-h-Hofladen im Ortszentrum Oberhaching, unmittelbar in der Nähe des Bauernmarktes. Die Hühner werden artgerecht und mit viel Auslauf im Mobilstall gehalten. Im Laden könnt ihr euch selbst bedienen und mit EC-Karte bezahlen. Kartoffeln und Kürbisse aus eigenem Anbau gibt es dort auch. Das Angebot wird stetig erweitert.
Hofladen Ödenpullach: Hervorragende Kartoffeln, Eier, Suppenhühner, Nudeln, Zwiebeln, Honig, Milch- und Fleischprodukte findet ihr in dem schnuckeligen Häuschen zur Selbstbedienung auf dem Hof der Familie Schmid.
Zwickerhof: Ein Stückchen weiter weg, bei Bad Tölz, liegt dieser Hof, der Fleisch von Isar-Auerochsen anbietet. Die Tiere sind für den Naturschutz tätig und beweiden eine Fläche in den Isarauen. Vakuumverpackte Pakete zum Einfrieren können hier monatlich abgeholt werden. Fabelhaftes Fleisch zu sehr fairen Preisen. Wenn man eine Einkaufsgemeinschaft bildet, ist der Fußabdruck für die Fahrt auch nicht groß.
Sparky’s Place: Natürlich können nicht alle Produkte regional produziert werden. Kaffee und Kakao wachsen einfach nicht bei uns. Es lohnt sich aber, von regionalen Manufakturen zu kaufen, bei denen man die kurzen Lieferketten nachvollziehen kann. Im Cafe Sparky’s Place im Deisenhofener Zentrum gibt es Kaffee aus der Murnauer Kaffeerösterei und Schokoladen-Spezialitäten aus Bayern, die “bean to bar”, also möglichst direkt, fair und umweltfreundlich produziert wurden.
Lokalbäckerei Brotzeit: Bio-zertifizierte und regionale Zulieferer, traditionelles Bäcker-Handwerk und Nachhaltigkeit bei Produktion und Verkauf: Seit 2011 steht die Lokalbäckerei Brotzeit für hochwertige Bio-Qualität im Münchner Süden. 2021 wurde in Deisenhofen und 2023 auch im Oberhachinger Zentrum eine Filiale eröffnet, letztere mit einsehbarer Backstube. Auch dort wird Kaffee von regionalen Röstereien verkauft.
Gärtnerei Beck: Natürlich mit Nützlingen: Durch Blühstreifen angelockte Nützlinge und Bienen lassen das Gemüse der Gärtnerei in Taufkirchen ohne jegliches Spritzen heranwachsen.
Denns Biomarkt: Die Bio-Supermarkt-Kette mit einer Filiale im Deisenhofener Zentrum wird durch den Großhandel und einen eigenen Großbetrieb versorgt, was nicht unbedingt die kürzesten Lieferwege bedeutet. Teilweise werden aber auch regionale Produkte angeboten. Was hier besonders gut ist, ist die Auswahl an Getreidesorten und Hülsenfrüchten, regionalen Molkereiprodukten und Tees.
Der Metzger Huber: in Großdingharting (10 Minuten Autofahrt) bietet Fleisch aus der Region, welches ohne Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger produziert wird. Einiges wird selbst geschlachtet und verarbeitet. Alle Erzeuger und Lieferanten aus der Region werden auf der Website transparent aufgeführt. Und sozial engagiert sich der Betrieb auch: Bei einer Spende von 5 Euro erstellt die Metzgerei Pakete im Wert von 15 Euro für die Tafel in Bad Tölz.
Kartoffelkombinat: Eine der bekanntesten und größten europäischen Solawis! Konsumenten und Produzenten teilen sich hier Ertrag und Verantwortung. Zu Gunsten einer nachhaltigen Landwirtschaft. Das Kartoffelkombinat beliefert aktuell rund 2300 Haushalte und hat auch eine Verteilstelle in Taufkirchen.
Isarland Ökokiste: Der Firmenstandort ist in Taufkirchen, der Bio-Online-Lieferservice beliefert aber das gesamte Münchner Stadtgebiet. Besonders beeindruckend: Der Werdegang von Beate Mayer, die das Unternehmen anfangs als “Ein-Frau-Betrieb” hochgezogen hat. Bestellen kann man hier neben Obst- und Gemüsekisten auch alle möglichen weiteren Bio-Produkte. Ein großes Sortiment findet ihr auf der Website.
Etepetete Biokiste: Sie retten krumme Gurken und kurz geratene Karotten: Das Münchner Unternehmen Etepetete sagt der Lebensmittelverschwendung den Kampf an und nimmt LandwirtInnen aus der Münchner Umgebung auch die “krummen Dinger” ab. Die Abo-Pakete sind flexibel gestaltet.
Kinder für den Wert von Lebensmitteln sensibilisieren
Die Zukunft der Landwirtschaft liegt auch in den Händen unserer Kinder und Enkel. Daher ist es besonders wichtig, einen Bezug herzustellen und sie für den Wert von Lebensmitteln und den Naturschutz zu sensibilisieren. Da gibt es viele tolle Möglichkeiten. Eine Bauernhof-Führung, Urlaub auf dem Bauernhof oder vielleicht sogar ein WWOOF-Einsatz? Dort arbeitet man einen halben Tag gegen Kost und Logis mit und kriegt einen tollen Einblick in den Alltag der Bio-Landwirt:innen. Auch im eigenen Alltag kann man den Kindern zeigen, wie aufwändig eigentlich der Anbau von Obst und Gemüse ist, indem man mit ihnen im Garten oder auf dem Balkon experimentiert. Das ZUK im schönen Kloster Benediktbeuern bietet ein tolles Kinder- und Jugendprogramm zu Naturschutz und Artenkenntnis.
Mach mit: Was die KLIMAwerkstatt zum Thema Ernährung tut
Aus der mitmachUNI Ernährung der vhs sind zwei Projekte entstanden, die im Rahmen der KLIMAwerkstatt durchgeführt werden und auf die wir sehr stolz sind. Wenn ihr mitwirken wollt, seid ihr herzlich willkommen.
Bei dem Projekt „Wer produziert denn hier?“ werden Konsument:innen und Lebensmittel-Produzent:innen in Oberhaching und Umgebung zusammengebracht. Es finden Führungen statt, die einen Blick hinter die Kulissen und tolle Dialoge ermöglichen. Das Verständnis für die Herausforderungen von Landwirtschaft und Verarbeitung wird dadurch gefördert. Die erste Führung fand am Schafflerhof statt. Macht euch hier einen Eindruck von der tollen Veranstaltung. Die nächste Führung wird in der Lokalbäckerei Brotzeit sein. Ihr könnt einfach dabei sein oder euch auch gerne bei der Orga engagieren.
Bei dem Projekt “Kochbuch” werden gesunde, regionale, saisonale und ökologische Ernährung gefördert, indem Rezepte in einer Sammlung zur Verfügung gestellt werden. Wichtig ist dabei, dass die Gerichte gut schmecken und einfach zu kochen sind. Während der gemeinsamen Entwicklungszeit geht es aber auch um die Auseinandersetzung mit der Herkunft der Lebensmittel und deren Gesundheitsaspekten. Ein Einstieg ist jederzeit möglich.
Außerdem beschäftigen wir uns in einer Arbeitsgruppe mit der “Gemeinschaftsverpflegung” in Oberhaching und wie man diese regionaler und nachhaltiger gestalten kann. Auch hier sind alle, die mitmachen wollen, herzlich willkommen.
Da geht noch so viel mehr…Visionen für Oberhaching
Was wäre in Oberhaching alles denkbar? Vielleicht eine Einkaufsgemeinschaft, bei der sich die Oberhachinger:innen zusammentun und Lebensmittel direkt von den Landwirt:innen in der Umgebung holen? Ein solidarischer Bio-Supermarkt, bei dem die Mitglieder mit anpacken und gleichzeitig günstig hochwertige Lebensmittel erhalten, wie z. B. der Foodhub München. Eine eigene kleine Solawi wie der Auergarden? Oder hast du eine andere Idee? Wenn du dich zum Thema Landwirtschaft im Ort engagieren willst, melde dich gerne bei uns: info@klimawerkstatt-oberhaching.de
😢 Sad Fact vs. 😄 Fun Fact
Sad Fact:
Würde die gesamte Weltbevölkerung so viel Fleisch essen wie wir in Deutschland, wären 80 % der globalen Ackerflächen allein für den Anbau von Tierfutter nötig. (Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung)
Fun Fact:
Eine Bio-Kuh auf der Weide produziert nicht nur Milch – sie trägt auch zur Artenvielfalt bei: Bis zu 40 Pflanzenarten wachsen auf extensiv beweideten Wiesen, mehr als doppelt so viele im Vergleich zu intensiv bewirtschafteten Wiesen. Dadurch, dass die Tiere das Land offenhalten, werden Mikrohabitate geschaffen, Lebensräume für viele Insekten- und Vogelarten (Quelle: NABU)
🛠 Weitere Tipps & Links
Gartenbauverein Oberhaching: Workshops, Beratung und Vergünstigungen
BUND Naturschutz Oberhaching: setzt sich für Artenvielfalt im Ort ein, z. B. durch Einrichten und Pflege von Blühflächen, Streuobstwiesen und Nistkästen.
Blühpatenschaft: Als Blühpaten unterstützt ihr Landwirt:innen bei der Anlage von Blühflächen, wichtige Trittsteine für viele Insekten- und weitere Tierarten. Ein Beitrag, um Landwirtschaft und Naturschutz zusammen zu bringen.
DAV Gleißental: Auf Familienwanderungen oder Gemeinschaftstouren die Berge erkunden, das Programmangebot ist groß.
Pfadfinder Oberhaching: Wie kann man Kindern noch besser die Liebe zur Natur und tolle Werte näher bringen, als bei den Pfadfindern? Der Keltenstamm in Oberhaching ist super aktiv und engagiert.
Aktion Zukunft+: Hier kann man landwirtschaftliche Projekte aus der Region zum Humusaufbau, Waldumbau oder regenerativen Landwirtschaft mit CO2-Zertifikaten unterstützen.
Münchner Ernährungsrat: Vielfältige Projekte und Angebot rund um gesundes Essen, nachhaltige Lebensmittel und ein gemeinwohlorientiertes Ernährungssystem in München
Acker e.V.: Mit Acker kann man in Schulen, Kitas und Kindergärten, aber auch Pflegeeinrichtung oder Kommunen eigene Ackerflächen einrichten, selbstständig Gemüse anbauen und mit einem mehrjährigen Bildungsprogramm Wissen rund um den Gemüseanbau nachhaltig erweitern.
Wir hoffen, dass wir dir mit unserem ersten Zamdacht-Newsletter eine guten Überblick, anregenden Gesprächsstoff und motivierende Inspiration liefern konnten. Dein Feedback ist uns herzlich willkommen. Gerne per Email oder persönlich: Wir treffen uns zur nächsten KLIMAwerkstatt am Montag, 27.10.2025 um 20.00 Uhr.
Worum soll sich der nächste Zamdacht-Klima-Newsletter drehen? Welches Thema interessiert dich, im Kontext von Klima zu beleuchten? Mobilität, Digitales, Konsum, Finanzen oder etwas anderes? Schreib uns deine Ideen und Wünsche. info@klimawerkstatt-oberhaching.de
